Sicherheit

Verhalten vor und während der Tunneldurchfahrt:

Das Hauptrisiko in Tunneln ist ein LKW-Brand, wobei die Hauptgefahrenquelle der Rauch ist (und nicht die Flammen). Dies wurde beim Drama im Mont-Blanc-Tunnel auf tragische Weise aufgezeigt.

Vor der Einfahrt in den Tunnel:

  • Kraftstoffmenge überprüfen.

Achtung! Die Pannenhilfe im Tunnel aufgrund einer Treibstoffpanne kostet mindestens 300 € (PKW) bzw. 1500 € (LKW und Busse). Im Fall eines technischen Defektes ist die Pannenhilfe gratis.

  • Abblendlicht einschalten.
  • Verkehrssignale beachten (Wechseltextanzeigen, Ampeln usw.).
  • BEI ROTLICHT sofort ANHALTEN, mit 100 m Abstand zum vorderen Fahrzeug.
  • Radio FM einschalten (107.7 in Frankreich und 103.3 in Italien).
  • Abstand von 150 Metern zum vorderen Fahrzeug halten (150 Meter entspricht dem Abstand zwischen 2 blauen Tunnelleuchten).
  • Geschwindigkeitsbegrenzungen einhalten (mindestens 50 km/h und höchstens 70 km/h).
  • Ausrüstung und Infrastruktur

Der Fréjus-Tunnel ist für LKW bis zu einer Höhe von 4,3 m dimensioniert. Der einröhrige Tunnel verfügt über zwei Fahrstreifen von je 3,5 m und eine Straßenbreite von 9 Metern. Fünf Pannenbuchten und fünf Wendeplätze, die alle 2100 Meter einander gegenüberliegend angelegt sind, ermöglichen ein Anhalten in Notfällen und die Evakuierung von liegen gebliebenen Fahrzeugen.

Die Tunnelüberwachungszentrale (PCC) des Fréjus-Tunnels stellt eine ständige Echtzeit-Überwachung sicher. Die auf der italienischen Seite situierte gemeinsame Einsatzzentrale sorgt für eine dauernde Überwachung des Bauwerks. Die PCC ist mit einem Leiter und einem Techniker besetzt, die eine ständige Präsenz rund um die Uhr sicherstellen.

Der Tunnel ist mit zahlreichen Sicherheitsvorrichtungen ausgestattet: Notfall-Druckknöpfe (alle 20 m), 100 Telefonbuchten (alle 265 m, je 2 Feuerlöscher), 2 zusätzliche Feuerlöscher zwischen allen Buchten, Hydranten (alle 130 Meter). Der Tunnel umfasst 11 mit Überdruck belüftete Schutzräume, die mit dem Belüftungsstollen verbunden sind – dem derzeitigen Fluchtweg der Tunnelnutzer/innen.

Er ist außerdem mit Brandschutzvorrichtungen ausgestattet, die es ermöglichen, im Fall des Auslaufens feuergefährlicher Güter auf die Fahrbahn eine potenzielle Ausbreitung des Brandes über die Schlitzrinnen zu stoppen.

Grafik Querschnitt Fréjus Tunnel
Grafik Querschnitt Fréjus Tunnel

Beschriftung Grafik:

  • Gaine d’air frais (qui sert de galerie d’évacuation) = Frischluftschacht (der als Fluchtweg dient)
  • Gaine d’air vicié = Abluftschacht

Über der Tunneldecke befinden sich zwei Schächte: Ein Schacht ermöglicht den Abzug von Abluft bzw. Abgasen. Der zweite dient der Frischluftzufuhr und kann im Brandfall auch als Fluchtweg für im Tunnel befindliche Personen genutzt werden.

Der Tunnel wird durch sechs Belüftungszentralen mit Frischluft versorgt: Je eine Zentrale befindet sich an den beiden Tunnelportalen, eine Doppelzentrale befindet sich auf der französischen Seite (4 km vom französischen Tunneleingang) und eine Doppelzentrale auf der italienischen Seite (8 km vom italienischen Tunneleingang).

Jede Zentrale erneuert die Luft eines 2140 m langen Belüftungsabschnittes, die zwei unterirdischen Anlagen werden durch zwei Schächte mit Frischluft versorgt, die in 2000 m Seehöhe münden. Die Frischluftzufuhr wird durch Sensoren für die Umgebungsbedingungen gesteuert, welche die Lichtdurchlässigkeit, Windgeschwindigkeit und Kohlenmonoxid-Konzentration messen.

Der Tunnel ist an zwei Stromnetze angeschlossen: das italienische ENEL-Netz für die Richtung Frankeich/Italien und das französische EDF-Netz für die Richtung Italien/Frankreich. So wird je einer der doppelten Ventilatoren von ENEL und der andere von EDF mit Strom versorgt. Jedes Netz kann im Fall einer Panne als Ersatz für das andere Netz dienen. Sollten beide Netze ausfallen, stellen Stromgeneratoren die Versorgung der für die Sicherheit zentralen Stromkreisläufe sicher. Mehr als 3.000 Leuchten gewährleisten die Beleuchtung des Tunnelinneren.

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